Vom 12. November 2022 bis zum 5. März 2013 gastiert der berühmte Spiegelpalast vom PALAZZO wieder in unmittelbarer Laufnähe zum Berliner Bahnhof „Zoologischer Garten“. Die Gastgeber Kolja Kleeberg und Hans-Peter Wodarz verwöhnen ihre Besucher nach zweijähriger Corona-Pause erneut mit einem erlesenen Vier-Gänge-Menü und einem akrobatischen Varieté-Programm.
PALAZZO im Winter – das war für zahlreiche Stammgäste bereits eine feste Größe im Kalender. Für viele Berliner und Touristen gehörte ein Besuch im edlen Spiegelpalast zum Ende eines jeden Jahres zwingend zur Abendgestaltung mit dazu. Dass Hans-Peter Wodarz („Pomp Duck and Circumstance“) und Kolja Kleeberg („VAU“) allerdings zwei Jahre warten mussten, bevor sie die Premiere ihrer 14. Spielzeit in Berlin feiern durften, damit hatte freilich niemand gerechnet. Die Corona-Pandemie, die stets im Winter ihre stärksten Ausprägung hatte, verdarb den Gastronomen und Entertainern ordentlich die Saison.
Als die regionale Presse am 9. November zur Vorpremiere an den edel gedeckten und mit vielen hundert echten Kerzen beleuchteten Tischen im wunderschön dekorierten Spiegelpalast Platz nehmen durfte, war die Mannschaft denn auch sichtbar nervös und aufgeregt. Würde nach der langen Pause alles gut funktionieren?
Die Küche machte jedenfalls wieder einen hervorragenden Job. Das klassische Vier-Gang-Menü begann mit einem Thunfisch-Tatar mit Zitronen-Kräuter-Sauce, Avocado-Olivensalat und Minz-Taboulé. Im Zwischengang servierte das Team ein indisches Tomaten-Linsen-Curry mit gebackenem Blumenkohl, Kichererbsen-Bällchen und Cashew, bevor im Hauptgang confierte Entenkeule mit eingelegter Zitrone, Panch Phoron, Spinat und roter Zwiebelcreme gereicht wurde. Zum Nachtisch gab es einen Schokoladenkuchen „Königin von Saba“ mit eingelegten Kirschen und Stracciatella-Eis. Gern konnten die Gäste auch eine vegetarische Variante oder ein Kinderessen bestellen.
370 Gäste passen in das Berliner Spiegelzelt. Eine Show dauert samt Essensbegleitung knapp 3,5 Stunden. Die neue Spielzeit geht noch bis zum 5. März 2023. Karten lassen sich online bestellen, sie kosten je nach Tag und Sitzbereich zwischen 100 und 170 Euro pro Person.
Zur Show: Clownin Mooky aus Kanada spielt dieses Mal die minderbegabte Gloria, die trotz der Gegenwehr von Showmaster Gregor gern Teil der glamourösen Palazzo-Show werden möchte. Die ganze Rahmenhandlung fällt leider sehr seicht und wenig humorig aus, da wünscht man sich den herben Anarcho-Charme von „Pomp Duck and Circumstance“ zurück, als Gästehasser, Nymphomanin, Taschendiebin und Praktikant noch im Service unterwegs waren und der cholerische Küchenchef schon einmal Gäste, die nicht aufgegessen hatten, mit Panzertape an einen Stützpfahl des Zeltes geklebt hat. Eine gute Idee für eine gute Rahmenhandlung wäre es z.B. gewesen, wenn sich die eingerostete Crew nach der Corona-Pause langsam wieder auf die Arbeit im PALAZZO vorbereiten würde.
Bei den Showacts wissen in dieser Saison Ilya und Misha aus Kasachstan zu begeistern, die ein Schleuderbrett benutzen, um sich gegenseitig bis knapp unter die Kuppel des Spiegelpalastes katapultieren zu lassen. Auch Marie-Christine und Louis-David aus Kanada zeigten am Trapez ein neues Niveau an Körperbeherrschung und Wagemut. Insgesamt geht es bei „Eskapaden“ aber eher traditionell zu: Komplett neue Acts gibt es auf der PALAZZO-Bühne (www.palazzo.org) nicht zu bestaunen.
Bei der Premiere entschuldigte sich Hans-Peter Wodarz für den schleppenden Service: Auch der PALAZZO tut sich noch schwer damit, geeignetes Personal zu finden. (Text/Fotos: CS)
Dieser Artikel stammt aus „Unser Havelland“ Ausgabe 201 (12/2022).
Der Beitrag Hans-Peter Wodarz & Kolja Kleeberg laden in den Spiegelpalast: „Eskapaden“ im PALAZZO Berlin erschien zuerst auf Unser Havelland (Falkensee aktuell).
